Der Nordkurier berichtete in seiner Ausgabe vom 05.09.2012 über unser schönes Benefizkonzert:
Chor führt begeistertes Publikum ins Schtetl
Von unserem Redaktionsmitglied Jana Otto
Zu einem Benefizkonzert luden die Kirchengemeinde Lindenberg und der ortsansässige Förderverein der Kirche in das Gotteshaus. Der A-capella-Chor Demminer Land begeisterte mit seinem neuen Programm.
LINDENBERG. „Es war ein wunderbares Konzert“, sagte Pastorin Else Bernds-Fischer und bedankte sich herzlich beim A-capella-Chor Demminer Land für ein tolles Programm. Und damit sprach sie dem zahlreichen Publikum, das in die Lindenberger Kirche gekommen war, aus dem Herzen. Unter dem Motto: „Schpil mir a Lidle“ nahmen die Frauen und Männer des Chores die Zuhörer mit auf eine musikalisch-literarische Reise und begaben sich mit ihnen auf Spurensuche jiddischen Lebens. Diese führten sie vom Mittelalter bis hin in die Weltstadt New York, in der viele Juden heimisch geworden sind. Unter musikalischer Leitung von Klaus Richter präsentierten die Sängerinnen und Sänger ein mal beschwingtes, mal besinnliches Programm. Durch dieses führte Lilo Schlösser, die dem Publikum das Leben und vor allem die Kultur der Menschen jüdischen Glaubens nahe brachte. Zu Gehör kamen neben vertonten Psalmen in hebräischer Sprache, Lieder in Jiddisch, aber auch in Englisch. Die musikalischen Intervalle wurden angereichert mit Anekdoten, kurzen Dialogen und Aphorismen, die gleichzeitig zum Schmunzeln und Nachdenken anregten. Klaus Richter begleitete die Lieder mit dem Keyboard oder mit der Gitarre. Einen großen Anteil am Gelingen dieses Programms hatte neben dem musikalischen Leiter, den Sängerinnen und Sängern aber auch Thomas Guderle, der die Klarinette spielte, was für viele Konzertbesucher ein ganz besonderes Highlight war, und der mit seinem Instrument sehr deutlich das Lebensgefühl der Juden auf den unter-schiedlichen Stationen ausdrückte. „Die Kultur des Schtetl ist in den Liedern erhalten geblieben“, erläuterte Lilo Schlösser. Die heitere bis schwermütige Melodik der Lieder sorgte für ein Wechselbad der Gefühle und nicht selten für Gänsehaut bei den Zuhörern. „Wir setzen auf die Kraft der Musik als Brücke der Verständigung“, sagte Lilo Schlösser. Der A-capella-Chor verzichtete auf das wohlverdiente Honorar zugunsten der Weiterentwicklung des Lindenberger Kirchturms. Hier planen Kirchgemeinde und Förderverein den Ausbau des Turmraumes, um ihn beispielsweise als Winterkirche nutzen zu können. Doch was noch möglich wäre, konnten sich die Besucher im Anschluss an das Konzert ansehen: Den noch kargen Wänden hatte der Förderverein um den Vorsitzenden Hanns- Ludwig Viebahnmit einer Bilderausstellung Leben eingehaucht. Und schnell war der kleine Raum rappeldicke voll.
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Quelle: Nordkurier, Demminer Zeitung vom 05.09.2012