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Lindenbergs kleine Kirchen-Königin erklingt nun wieder ganz romantisch

Der Nordkurier, Demminer Zeitung berichtete am 29.12.2014 folgendes:

 

Klein, aber fein: Die Orgel in der Lindenberger Dorfkirche klingt nach ihrer Restaurierung nun wieder so romantisch wie vor fast 150 Jahren von Barnim Grüneberg intoniert.    Foto: Thoralf Plath
Klein, aber fein: Die Orgel in der Lindenberger Dorfkirche klingt nach ihrer Restaurierung nun wieder so romantisch wie vor fast 150 Jahren von Barnim Grüneberg intoniert. Foto: Thoralf Plath

 

von Thoralf Plath

 

O du fröhliche: Rechtzeitig zum Heiligabend wurden die Orgelbauer fertig! Jetzt „stimmt“ sie wieder, die Dorfkirche von Lindenberg: Die kleine Grüneberg- Orgel hat ihre Stimme zurück. Schön und klar wie vor 150 Jahren.

 

Lindenberg. Waltraud John freut sich immer noch, auch zwei Tage nach Weihnachten. „Gespielt wurde sie ja vorher auch, aber da waren eben viele Töne kaputt. Jetzt klingt sie doch ganz anders“, sagt die Küsterin der Lindenberger Dorfkirche. „Und das an Heiligabend, die Kirche voll und dann Weihnachtslieder mit der renovierten Orgel, das war natürlich besonders schön.“

 

Nun „stimmt“ sie also auch wieder, Lindenbergs gotische Wehrkirche auf ihrem Hügel am Rand des Augrabentals. Erst drei Jahre ist es her, seit sie ihren spitz aufragenden Turm wiederbekam, und nun klingt auch die in der Empore hineinkomponierte Orgel wieder so, wie sie der berühmte Stettiner Orgelbaumeister Barnim Grüneberg anno 1867 geschaffen hatte: ausgeprägt romantisch, mit elf weich intonierten Registern.

 

Die Schäden an dem fast 150 Jahre alten Instrument seien „beträchtlich“ gewesen, entsinnt sich der Orgelbeauftragte des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, Stefan Zeitz. Und lobt die Arbeit Andreas Arnolds und seiner Firma „Mecklenburger Orgelbau“ aus Plau am See: Nach der umfangreichen Restaurierung komme das Klangbild dem romantischen Original Grünebergs nun wieder sehr nahe.

 

Das fand zur Einweihung im Advent auch Kirchenmusikdirektor Thomas Beck, als Demminer Kantor mit Meister Grünebergs romantischen Klängen bestens vertraut: Auch die Demminer Orgel, ursprünglich ein Werk des Berliner Carl August Buchholz, ist im 19. Jahrhundert von dem Stettin Genie erweitert worden und zählt heute zu den bedeutendsten Romantik- Instrumenten im Ostseeraum.

 

Mit so einer Perle kann die Lindenberger Grüneberg- Orgel natürlich nicht mithalten. Doch die Musikauswahl des Einweihungkonzertes, eingespielt mit der Kleinen Kantorei aus Demmin und von Prätorius bis zu Benjamin Britten reichend, zeigte, das auch diese kleine Königin der Sakralmusik ein Publikum zu bezaubern versteht.

 

Mit Lindenberg hat Pastorin Else Bernds- Fischer in ihrem Pfarrbereich nun die dritte restaurierte Orgel – nach Schwichtenberg und Hohenbollentin im vorigen Jahr. Möglich wurde das unter anderem durch eine Spende des Demminer Orgelfördervereins, der sich die Rettung gerade der kleinen Dorfkirchen- Orgeln zu einer seiner vornehmsten Aufgaben gemacht hat.

 

Kontakt zum Autor

t.plath@nordkurier.de

 

 

Und so klingt die Orgel jetzt:

Pièce d’Orgue von Johann Sebastian Bach, gespielt von KMD Thomas K. Beck

 

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Konzert

Orgelkonzert mit Chorgesang zur Orgel- Wiedereinweihung

Adventliche Chor- und Orgelmusik erklingt in der

Kirche Lindenberg
am Freitag, den 12. 12. 2014
um 19.00 Uhr
Konzert zur Wiedereinweihung der Orgel
mit der Kleinen Kantorei
unter der Leitung von KMD Th. K. Beck

Zur Förderung der Kirchenmusik in unserer Gemeinde wird
am Ende des Konzertes um eine Spende gebeten.

Die Kirche ist beheizt, für warme Getränke wird gesorgt.

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Für ein aktives Gemeindeleben

Der Neubau des Turms der Kirche Lindenberg rückt in greifbare Nähe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So soll es einmal wieder aussehen… (Foto: privat)

 

Unsere Kirchengebäude: mancherorts scheint ihr Verfall unaufhaltsam. In dieser kleinen Gemeinde aber passiert genau das umgekehrte: eine alte Kirche soll wieder aufgebaut und auch winters mit Leben gefüllt werden. Petra Czesnick aus dem Gemeindekirchenrat und Jutta Viebahn aus der Gemeinde beschreiben, wie alles begann …

 

Wir haben in unserer Gemeinde Lindenberg im Kreis Demmin eine schöne alte Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert. Es ist ein rechteckiger Feldsteinbau, der leider nicht gleich zu entdecken ist. Unserer Kirche fehlt der Turm. 1920 wurde er vom Blitz getroffen und brannte ab. Die Reste des Turmes, das Untergeschoss, blieben erhalten.

Im Inneren der Kirche wurden 1956 bei Restaurierungsarbeiten kostbare Malereien von 1597 freigelegt. Sie wurden wohl im Auftrag des Pommernherzogs Ernst Ludwig angefertigt. Die Bilder wurden übertüncht und gerieten in Vergessenheit. Ebenfalls eine Orgel des Orgelbauers B. Grüneberg und ein kostbarer Renaissancealtar befinden sich in der Kirche. Unser Gotteshaus gehört zu den wertvollsten im ländlichen Raum Mecklenburg- Vorpommerns.

Den Turm dazu wieder aufzubauen, ist schon lange der Wunsch der Gemeinde. Kirchen waren immer Orte der Gebete, der Andacht bei Freud und Leid, der Besinnung und sie sind es bis in unsere Zeit hinein. Wir sollten sie schützen, erhalten und auch wieder aufbauen.

Durch die Wende ermutigt, fasste der Kirchenrat den Beschluss dazu. Aus Amerika bekam der Gedanke Unterstützung. Ein Bürger aus dem fernen Land besuchte unseren Friedhof, seine Vorfahren suchend. Er bemerkte den fehlenden Turm und spendete 100 Dollar für den Aufbau des Turms. Das hat den Kirchenrat ermuntert, sich der Sache intensiv anzunehmen.

1996 gründeten wir einen Kirchturmverein. Viele Jahre bemühten wir uns, das Geld reichte nicht. Im Herbst 2009 bekamen wir einen zündenden Hinweis von Pastor Ott aus Beggerow, dass die Lindenberger Kirche eine Patronatskirche sei und wir aus dem Fond der Patronatsmittel Finanzen beantragen könnten. Was wir sofort taten. Durch die Fürsprache und Unterstützung des damaligen Superintendenten Gienke und Pastor Ott stimmte der Kreiskirchenrat dem Antrag zu.

Patronatsmittel deckten die Hälfte der Kosten. Die andere Hälfte muss der Verein selber aufbringen. Bei der Projektierung entstand der Gedanke, in den Turm eine Winterkirche einzubauen für Gottesdienste und anderer Veranstaltungen. Das alte Pfarrhaus ist nämlich baufällig. Aber wir sind Heimatkirche für Lindenberg und die umliegenden Dörfer: Gemeindemitglieder kommen aus Krusemarkshagen, Hasseldorf, Alt- und Neukentzlin. Und wir wünschen ein aktives Gemeindeleben!

Noch in diesem Jahr soll der Bau beginnen. Ein gutes Stück näher ans Ziel brachte uns Thies Holtmeier auf der letzten Vereinsversammlung, der spontan 10 000 Euro spendete. Unser Gast war nämlich erstaunt, dass es so etwas gibt: dass eine Gemeinde wirklich einen Kirchturm aufbauen will. Auch durch Spenden, Beitragzahlungen, Straßensammlungen u.a. konnten wir eine große Summe aufbringen.

Leider fehlen noch immer große Summen, um die kirchenaufsichtliche Genehmigung durch das Konsistorium in Greifswald zu erreichen.

Darum bitten wir um jede finanzielle Unterstützung, damit der Kirchturmbau unseres alten schönen Gotteshauses wieder aufgebaut werden kann.
Spendenkonto: Förderverein Kirche Lindenberg; Volksbank Demmin; BLZ 15091674; KN 100005930

Quelle: Die Kirche – evangelische Wochenzeitung, 22.05.2011