LINDENBERG. Nachdem Mitarbeiter der Demminer Firma Horn in den vergangenen Wochen den Lindenberger Kirchturm mit Kupfer beschlagen haben, wurde gestern das Baugerüst abgebaut. Damit sind die Arbeiten pünktlich zur Kirchturmweihe abgeschlossen. Am morgigen Himmelfahrtstag um 14 Uhr wird der Kirchturm mit einem Gottesdienst eingeweiht, anschließend gibt es imLindenberger Gemeindehaus ein kleines Fest mit Kaffee und Kuchen. TEXT/FOTO: JANA OTTO
Quelle: Nordkurier, Demminer Zeitung vom 16./17.05.2012
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Nordkurier berichtet: Kirchturmweihe steht bevor
17 Mai 2012Förderverein plant Bilder- Versteigerung
22 April 2012In der Demminer Zeitung vom 21.04.2012 stand folgendes:
Von unserem Redaktionsmitglied Jana Otto
Am Himmelfahrtstag wird in Anwesenheit von Superintendent Johannes Staak der neue Kirchturm in Lindenberg eingeweiht. Zuvor wird in und um das Gotteshaus herum kräftig gewienert.
LINDENBERG. Ein paar Wochen lang schien die neue Turmspitze über der Lindenberger Kirche zu schweben. Jetzt sind Mitarbeiter zweier Baufirmen damit beschäftigt, den Turmhelm zu fertigen, sodass Spitze und Turm eine Einheit bilden. Bis zurWiedereinweihung, die am Himmelfahrtstag um 14 Uhr mit einem Gottesdienst und anschließendem Kaffeetrinken gefeiert wird, sollen alle Arbeiten beendet sein. Selbst das Baugerüst soll bis dahin verschwinden und die Sicht auf den kompletten Turmfreimachen. Und damit zu diesem Festtag die Kirche in neuem Glanz erstrahlt, laden Kirchgemeinde und Förderverein am Sonnabend, dem 5. Mai, ab 9 Uhr fleißige Helfer zu einem Frühjahrsputz in und um das Gotteshaus ein. „Der Turm ist sehr schön, aber auch das Drumherum ist wichtig“, findet Petra Czesnik. So soll sowohl die Kirche selbst als auch der Vorplatz und das Kriegerdenkmal wieder auf
Vordermann gebracht werden. Sogar die Eingangstore sind derzeit in derWerkstatt und werden runderneuert. „Damit nichts klemmt oder quietscht.“ Für die Kirchgemeinde liegt damit das größte Stück ihres Bauvorhabens hinter sich. Allerdings planen die Lindenberger auch noch einen zweiten und dritten Bauabschnitt. Hier soll dann eine Winterkirche im unteren Bereich des Turms und in einem kleinen Anbau eine Teeküche sowie ein Sanitärtrakt entstehen. „Und dafür sammeln wir weiter fleißig Spenden“, sagt Petra Czesnik. Einen ersten Anstoß soll die Versteigerung von Bildern regionaler Künstler bilden – so eine der vielen Ideen der Initiatoren. „Wir sind noch auf der Suche nach regionalen Malern, die diese Aktion unterstützen möchten und uns vielleicht ein Bild zur Verfügung stellen“, erläutert Petra Czesnik. Allein im vergangenen Jahr ihrer großen Spendenaktion, die dann schließlich erst den Aufbau des Kirchturms und der Spitze ermöglicht hat, kamen über 50 000 Euro zusammen. „Darüber sind wir sehr froh. Es zeigt, wie groß das Interesse der Menschen an unserer Kirche ist.“ Und auf dieses Engagement setzen die Lindenberger auch weiterhin. Auch wenn sie sich keinen Illusionen hingeben. „Das größte Stück ist geschafft. Das andere kommt, wenn wir es uns leisten können“, sagt Petra Czesnik, die für die Finanzen im Verein verantwortlich ist.
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j.otto@nordkurier.deQuelle: Nordkurier, Demminer Zeitung vom 21.04.2012
Turmspitze lockt viele Schaulustige an
25 März 2012Von unserem Redaktionsmitglied
Jana Otto
92 Jahre nachdem ein Blitzschlag den Kirchturm in Lindenberg zerstörte, konnte gestern nun ein neuer aufgesetzt werden – und das früher als gedacht.
LINDENBERG. „Meine Oma hat gesehen, wie der Turm einst abbrannte und ich sehe jetzt, wie er wieder aufgesetzt wird“, sagt Kornelia Böttcher bewegt. Und so empfanden gestern viele Gäste den Augenblick, als die neue, kupferbeschlagene Spitze zu Posaunenklängen auf den Lindenberger Kirchturm schwebte.Mitverfolgen konnte diesen Moment allerdings nur, wer rechtzeitig vor Ort war, denn anders als ursprünglich geplant, gingen die Vorbereitungen der Kranfirma, die am Morgen bereits anrückte, schneller als gedacht. „Bei der Besichtigung schätzten sie, dass sie zwischen 12 und 14 Uhr soweit sein könnten“, sagte Hanns- Ludwig Viebahn, Vorsitzender des Fördervereins Kirchturm Lindenberg. Und auf diese Zeitspanne richteten sich die meisten Interessierten dann auch ein. Allerding waren die Vorbereitungen dann schon gegen 10.30 Uhr abgeschlossen, so dass die Kirchturmspitze sich kurze Zeit später auf den Weg machte. Als sie gegen 11 Uhr sanft auf dem Turm abgesetzt wurde hatten es auch die ersten Sonnenstrahlen geschafft, sich durch die dicke Wolkendecke zu kämpfen. Und so strahlte die glänzende Spitze früher als gedacht in die Gegend und zog dann auch noch zahlreiche Schaulustige an. „Sie ist schon von Krusemarkshagen aus zu sehen“, berichteten die einen aufgeregt und auch aus der Kentzliner Richtung waren solche Stimmen zu hören. Zwar hatten einige das direkte Aufsetzen verpasst doch die meisten konnten dann noch zuschauen, wie der Wetterhahn in einer zweiten Auffahrt des riesigen Krans auf der Turmspitze befestigt wurde. Bereits einen Tag zuvor war die Turmspitze aus einer Lindenberger Werkshalle an den Fuß der Kirche transportiert worden. Und so manch einer hatte kein gutes Gefühl dabei, das kupferbeschlagene Gebilde über Nacht unbeobachtet auf der Wiese liegen zu lassen. Groß war die Angst vor Langfingern, die ja vielerorts unterwegs sind, um Metall zu stehlen. Eine Chance hätten diese Spitzbuben allerdings nicht gehabt, denn die Turmspitze stand quasi die ganze Nacht über unter Beobachtung. „Ich habe regelmäßig aus dem Fenster geschaut“, erzählt Elke Borchert lachend. Für sie, in unmittelbarer Nachbarschaft wohnend, sei es eine Selbstverständlichkeit gewesen, wachsam zu sein. Einen kurzen Schreckmoment habe sie gegen 4.30 Uhr erlebt, als sie diffuses Licht vom Fenster aus sah. „Das war aber nur ein Jäger mit einem besonderen Fernglas“, stellte Elke Borchert beruhigt fest. Nach der Anspannung der vergangenen Wochen, denn immer wieder galt es kleinere Hürden zu überwinden, war vor allem Hanns- Ludwig Viebahn die Freude an diesem Tag regelrecht im Gesicht abzulesen. „Ich bin sehr erleichtert“, sagte der Vereinsvorsitzende im Anschluss. Der größte Teil des Wiederaufbaus des Kirchturmes ist damit nämlich beendet. In den nächsten Wochen bekommt das Verbindungsstück zwischen Spitze und Sockel, der sogenannte Turmhelm, noch seine Holzkonstruktion und den Kupferbeschlag. Und ein Lichtband muss noch gesetzt werden. Bis zum Osterfest sollen diese Arbeiten und damit dann auch der erste Bauabschnitt fertig sein. Am Himmelfahrtstag, dem 17. Mai, wird der Turm in einem festlichen Gottesdienst eingeweiht. Doch abgeschlossen ist das Lindenberger Projekt damit noch längst nicht. In einem weiteren Bauabschnitt soll schließlich eine Winterkirche entstehen. Dafür sammeln die Vereinsmitglieder weiter fleißig Spenden. Und auch eine neue Glocke soll möglichst noch in diesem Jahr in den Kirchturm eingebaut werden. „Die alte kann dort nicht mehr hinauf und muss ersetzt werden“, erläuterte Pastorin Else Bernds-Fischer.
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Quelle: Nordkurier, Demminer Zeitung vom 22.03.2012
„Happy Voices“ singen 400 Euro ein
13 Januar 2012Von unserem Redaktionsmitglied
Jana Otto
Kalte Füße und warme Herzen bescherte das zweite Benefizkonzert in Lindenberg seinen Gästen. Die starken Stimmen aus Stavenhagen begeisterten das Publikum.LINDENBERG. Mit stehenden Ovationen und kräftigem Applaus bedankten sich Gäste am Montagabend bei den Sängerinnen und Sängern des Stavenhagener Gospelchores „Happy voices“ in der Lindenberger Kirche. Die Gruppe war zu einem Benefizkonzert angereist, das Kirchgemeinde und Förderverein organisiert hatten. Denn an dem Lindenberger Gotteshaus soll der in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts abgebrannte Kirchturm wieder aufgebaut werden. Um Spenden zu sammeln, luden die Initiatoren deshalb bereits zum zweiten Mal zu einem Konzert in das Gotteshaus. Rund 80 Gäste machten sich auf den Weg, um ein Konzert der besonderen Art zu erleben. Schon beim Einzug des Chores war dem Publikum klar, dass das kein gewöhnliches Konzert wird. Denn singend, swingend und klatschend betraten die Sängerinnen und Sänger in ihren roten Roben die Kirche. Unter Leitung und mit Keyboardbegleitung von Kantorin Julia Uhlenwinkel präsentierten die „Glücklichen Stimmen“ unter dem Titel celebrate, also feiern, Lieder aus ihrem Repertoire. Der Chor hielt sein Versprechen und feierte mit den Zuhörern, die natürlich ihren Teil zum Gelingen beitragen mussten. Immer wieder wandte sich die Kantorin an die Gäste, führte mit viel Charme und Witz durchs Programm und ermunterte stets zum Mitmachen. Anfangs zwar etwas verhalten, aber schließlich doch mit viel körperlichem Einsatz, folgte das Publikum den Anweisungen gern. Stand auf, swingte, schnippste und klatschte mit. „Damit sie nicht an den Kirchenbänken festfrieren“, hieß es augenzwinkernd zur Begründung. Zum Höhepunkt dann, als das Motto des Auftritts „celebrate“ musikalisch umgesetzt wurde, fordert Julia Uhlenwinkel das Publikum dazu auf, wirklich alles zu geben. „Was Ihnen auch einfällt, jetzt ist der Punkt, um es einzubringen“, sagte sie lachend.
Trotz der doch kühlen Kirche wurden die Gäste dank des herzlichen Auftritts im Innern schnell warm. Zudem hatten anschließend alle die Möglichkeit, sich bei einem Becher Punsch oder Tee und Keksen, die Familie Viebahn vorbereitet hatten, auch äußerlich etwas aufzuwärmen. „Es war einfach nur toll“, waren sich die Lindenberger und Einwohner aus den umliegenden Dörfern im Anschluss einig. Sehr zufrieden waren auch der Verein und die Kirchgemeinde. „Wir wissen jetzt, warum sie sich Happy voices nennen“, sagte Pastorin Else Bernds-Fischer und bedankte sich bei den Chormitgliedern, die mit ihrem Auftritt den Wiederaufbau des Kirchturms unterstützten und ohne Honorar abreisten. Knapp 400 Euro hat das Konzert in die Spendenkasse gespült. Das Geld soll schließlich für den zweiten Bauabschnitt des Kirchturmbaus genutzt werden, wie Petra Czesnik vom Förderverein mitteilte. In diesem Bauabschnitt soll der jetzige Rohbau aus Kalksandstein mit Holz verblendet werden. Dafür kann jeder Interessierte ein symbolisches Brettchen, die der Törpiner Tischlermeister Hartmut Drews angefertigt hat, käuflich erwerben. „Die Spender werden dann namentlich erfasst und später auf einem großen Brett genannt, das wahrscheinlich im Turmaufgang angebracht wird“, erläutert Petra Czesnik. Damit plant der Verein schon voraus, denn die Mitglieder gehen davon aus, dass der erste Bauabschnitt zum Ende des ersten Quartals abgeschlossen wird. „Der Turm soll spätestens Ende März stehen. Die Errichtung werden wir dann feierlich begehen“, verspricht Petra Czesnik. Und auch weitere Konzerte sollen in der Lindenberger Kirche folgen.Kontakt zur Autorin
j.otto@nordkurier.de
„So nahe dran waren wir nie“
6 März 2011
Hanns-Ludwig Viebahn stellte den Fördervereinsmitgliedern eine Tafel vor, auf der die Spender für den Kirchturm namentlich erwähnt werden könnten. Die Tafel sei als Idee zu verstehen und vorerst ein Entwurf. Die Anwesenden befürworteten diese Möglichkeit der Anerkennung, darüber, wo sie einst hängen soll, muss allerdings noch beraten werden. (Foto: Jana Otto, NK)
Die 600 Jahre alte Kirche in Lindenberg soll wieder einen Turm bekommen. Der Förderverein steht kurz vor der Umsetzung des Projektes.
VON JANA OTTO
LINDENBERG. 15 Jahre nach Gründung des Fördervereins zum Wiederaufbau des Kirchturmes in Lindenberg stehen die Mitglieder offenbar vor der Umsetzung des umfangreichen Projektes. Das wurde auf der jüngsten Zusammenkunft des Vereins deutlich. Und es wurde auch klar, dass die meisten Mitglieder von dieser positiven Entwicklung sehr überrascht sind. „Bei der Vereinsgründung hätte ich nicht gedacht, dass ich den Turmbau noch erlebe“, sagte ein Anwesender. Und nun stehen alle in den Startlöchern. Die Baugenehmigung liegt vor, unter den Angeboten wurde eines ausgewählt und bestätigt. Allerdings war dieses nur bis Ende Februar bindend, der Verein hofft auf eine Verlängerung, denn ganz so schnell geht es nun doch nicht. Neben dringend notwendigen Beschlüssen des Gemeindekirchenrates und der damit verbundenen kirchenaufsichtlichen Genehmigung durch das Konsistorium fehlt noch etwas Geld. Im Verhältnis zur Gesamtsumme, die sich auf 176 000 Euro beläuft, allerdings nur noch ein kleiner Happen, nämlich 20 000 Euro. „Ursprünglich waren es fast 50 000 Euro“, berichtete der Vereinsvorsitzende Hanns-Ludwig Viebahn. Daraufhin habe man gemeinsam mit dem Architekten versucht, zu reduzieren. Knapp 30 000 Euro konnten so eingespart werden. Dafür bekommt der Kirchturm statt des geplanten Kupferdaches nun eines aus Zinkblech und auch die Holzfassade fiel vorerst dem Rotstift zum Opfer. „Vielleicht können wir die dann in Eigenleistung realisieren“, meinte der Vereinsvorsitzende. Auch entwickelten die Anwesenden Ideen, um die fehlende Summe so schnell wie möglich aufzubringen. So könnten sie sich vorstellen, das maßstabsgerechte Modell der Kirche samt Turm zu versteigern, ehemalige Goldene Konfirmanden anzuschreiben und um eine Spende zu bitten oder Benefizkonzerte zu veranstalten. Offensichtlich beeindruckt von so viel Engagement und Tatendrang der Vereinsmitglieder ergriff der Sarower Landwirt Thies Holtmeier das Wort und sorgte mit seiner Ankündigung für eine große Überraschung: „Ich habe mich spontan entschlossen, 10000 Euro zu spenden“, sagte er. 5000 Euro möchte zudem Jens Viebahn spenden, kündigte der Unternehmer auf der Versammlung an. Mit diesen großzügigen finanziellen Zuwendungen verkleinert sich die Summe des fehlenden Geldes zwar, „dennoch fehlen immer noch rund 10 000 Euro“, rechnete Schatzmeisterin Petra Czesnik vor. Denn eingeplant werden müssten auch noch Architektenleistungen, die bei der Objektbetreuung und Bauabnahme anfallen. So kurz vor dem Ziel hoffen nun alle Beteiligten, dass auch die letzte finanzielle Lücke geschlossen werden kann. „Vielleicht von Menschen, die sich mit der Region und auch mit Lindenberg verbunden fühlen“, sagt Petra Czesnik. Einen großen Anteil daran, dass das Projekt nun kurz vor der Umsetzung steht, hat neben den vielen Spendern der Beggerower Pastor Ralf Ott. Er gab dem Förderverein vor gut zwei Jahren nämlich den Hinweis, dass die Kirche Lindenberg eine Patronatskirche sei und somit gute Chancen auf Patronatsmittel habe. „Das war für uns ein riesiges Glück“, schätzt Petra Czesnik ein. Die Lindenberger bekommen 50 Prozent der Bausumme aus Patronatsmitteln, wenn sie die anderen 50 Prozent selbst aufbringen. Gegen viele Widerstände haben sich die Mitglieder des Fördervereins in den vergangenen Jahren zur Wehr gesetzt. „Es gab Bedenken über Bedenken. Es wurde gemauert und nebenlässige Sachen in den Vordergrund gestellt“, sagte Hanns-Ludwig Viebahn, nicht ganz ohne Stolz. „So nahe dran, waren wir noch nie.“
Quelle: Nordkurier, Demminer Zeitung 02.03.2011