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Gemeinde beteiligt sich an Kirchturmbau

Projekt

Gut 24 000 Euro fehlen dem Lindenberger Kirchturmverein noch, um sein Zeil zu verwirklichen. Die Gemeinde will nun doch Geld dazugeben.

VON JANA OTTO

Lindenberg. Die Gemeinde Lindenberg wird einen finanziellen Beitrag von 5 000 Euro für den Wiederaufbau des Lindenberger Kirchturmes zusteuern. Zwar gibt es noch keinen Beschluss, allerdings waren sich die Gemeindevertreter nach der Zusammenkunft mit dem Kirchturmverein einig. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die Abgeordneten mit Vertretern des Vereins, um sich über den aktuellen Stand des Bauvorhabens zu informieren. Dabei ging es um die Finanzen. Denn der Wiederaufbau des im April 1920 durch einen Blitzschlag abgebrannten Kirchturms kostet 192 000 Euro. Eine Summe, die der Verein über Spenden und Patronatsmittel der evangelischen Kirche größtenteils zusammen hat. „Es fehlen noch 24 201 Euro“, rechnete Petra Czesnick, Schatzmeisterin im Verein, vor. Sie machte deutlich, dass einige Spenden bereits angekündigt, allerdings noch nicht eingegangen seien, so dass sich dieses Defizit noch verringern werde. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir auch das letzte bisschen noch zusammenkriegen“, bekräftigte Hanns- Ludwig Viebahn. Der Förderverein habe mit seinem einmaligen Projekt etwas ins Rollen gebracht, hinter dem viele Einheimische, aber auch Fremde stünden, verdeutlichte Viebahn. Allein die Straßensammlung in der Gemeinde habe gut 1 200 Euro eingebracht, Spenden flossen auch aus umliegenden Gemeinden und Städten, genauso wie aus München oder Pennsylvania. Zudem haben viele Firmen und Privatleute, die sich mit Lindenberg verbunden  fühlen, Geld für das Projekt gegeben.

Die Gemeinde Lindenberg hatte bislang gezögert, sich auf eine Summe festzulegen (der Nordkurier berichtete). Noch unter Volkmar Hirschner wurden für das Vorhaben 5 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Sein Amtsnachfolger Albrecht Neukirch hatte noch vor der Wahl deutlich gemacht, dass er nicht bereit sei, so viel Geld zuzusteuern. Er begründete diese Haltung damit, dass er nicht an einen Baubeginn noch in diesem Jahr glaube und so das Geld möglicherweise versande. Allerdings räumte er ein, dass wenn diese Summe zum Baustart fehlte, er bereit wäre, die 5 000 Euro zu geben. „Und dazu stehe ich auch weiterhin“, sagte Neukirch. Er machte den Vorschlag, die Summe zu splitten. 2 500 Euro würde der Verein sofort bekommen, die gleiche Summe gebe es beim Baustart. Da der Verein seine finanziellen Mittel gegenüber der Kirche offenbaren muss, reiche die mündliche Zusage in diesem Falle nicht aus, räumte Petra Czesnick ein. Die Gemeindevertreter einigten sich darauf, dass sie auf der nächsten Sitzung einen Beschluss fassen werden, der 5 000 Euro ausweise, die Zahlung allerdings wie vorgeschlagen erfolge. „Damit können wir gut leben“, sagte Petra Czesnick.

Der Verein geht davon aus, dass noch im Sommer mit dem Wiederaufbau des Kirchturms begonnen werden kann. Die Planung ist fertig, die Baugenehmigung vorhanden und die Ausschreibung erfolgt.

 

Quelle: Nordkurier, Mai 2011

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Für ein aktives Gemeindeleben

Der Neubau des Turms der Kirche Lindenberg rückt in greifbare Nähe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So soll es einmal wieder aussehen… (Foto: privat)

 

Unsere Kirchengebäude: mancherorts scheint ihr Verfall unaufhaltsam. In dieser kleinen Gemeinde aber passiert genau das umgekehrte: eine alte Kirche soll wieder aufgebaut und auch winters mit Leben gefüllt werden. Petra Czesnick aus dem Gemeindekirchenrat und Jutta Viebahn aus der Gemeinde beschreiben, wie alles begann …

 

Wir haben in unserer Gemeinde Lindenberg im Kreis Demmin eine schöne alte Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert. Es ist ein rechteckiger Feldsteinbau, der leider nicht gleich zu entdecken ist. Unserer Kirche fehlt der Turm. 1920 wurde er vom Blitz getroffen und brannte ab. Die Reste des Turmes, das Untergeschoss, blieben erhalten.

Im Inneren der Kirche wurden 1956 bei Restaurierungsarbeiten kostbare Malereien von 1597 freigelegt. Sie wurden wohl im Auftrag des Pommernherzogs Ernst Ludwig angefertigt. Die Bilder wurden übertüncht und gerieten in Vergessenheit. Ebenfalls eine Orgel des Orgelbauers B. Grüneberg und ein kostbarer Renaissancealtar befinden sich in der Kirche. Unser Gotteshaus gehört zu den wertvollsten im ländlichen Raum Mecklenburg- Vorpommerns.

Den Turm dazu wieder aufzubauen, ist schon lange der Wunsch der Gemeinde. Kirchen waren immer Orte der Gebete, der Andacht bei Freud und Leid, der Besinnung und sie sind es bis in unsere Zeit hinein. Wir sollten sie schützen, erhalten und auch wieder aufbauen.

Durch die Wende ermutigt, fasste der Kirchenrat den Beschluss dazu. Aus Amerika bekam der Gedanke Unterstützung. Ein Bürger aus dem fernen Land besuchte unseren Friedhof, seine Vorfahren suchend. Er bemerkte den fehlenden Turm und spendete 100 Dollar für den Aufbau des Turms. Das hat den Kirchenrat ermuntert, sich der Sache intensiv anzunehmen.

1996 gründeten wir einen Kirchturmverein. Viele Jahre bemühten wir uns, das Geld reichte nicht. Im Herbst 2009 bekamen wir einen zündenden Hinweis von Pastor Ott aus Beggerow, dass die Lindenberger Kirche eine Patronatskirche sei und wir aus dem Fond der Patronatsmittel Finanzen beantragen könnten. Was wir sofort taten. Durch die Fürsprache und Unterstützung des damaligen Superintendenten Gienke und Pastor Ott stimmte der Kreiskirchenrat dem Antrag zu.

Patronatsmittel deckten die Hälfte der Kosten. Die andere Hälfte muss der Verein selber aufbringen. Bei der Projektierung entstand der Gedanke, in den Turm eine Winterkirche einzubauen für Gottesdienste und anderer Veranstaltungen. Das alte Pfarrhaus ist nämlich baufällig. Aber wir sind Heimatkirche für Lindenberg und die umliegenden Dörfer: Gemeindemitglieder kommen aus Krusemarkshagen, Hasseldorf, Alt- und Neukentzlin. Und wir wünschen ein aktives Gemeindeleben!

Noch in diesem Jahr soll der Bau beginnen. Ein gutes Stück näher ans Ziel brachte uns Thies Holtmeier auf der letzten Vereinsversammlung, der spontan 10 000 Euro spendete. Unser Gast war nämlich erstaunt, dass es so etwas gibt: dass eine Gemeinde wirklich einen Kirchturm aufbauen will. Auch durch Spenden, Beitragzahlungen, Straßensammlungen u.a. konnten wir eine große Summe aufbringen.

Leider fehlen noch immer große Summen, um die kirchenaufsichtliche Genehmigung durch das Konsistorium in Greifswald zu erreichen.

Darum bitten wir um jede finanzielle Unterstützung, damit der Kirchturmbau unseres alten schönen Gotteshauses wieder aufgebaut werden kann.
Spendenkonto: Förderverein Kirche Lindenberg; Volksbank Demmin; BLZ 15091674; KN 100005930

Quelle: Die Kirche – evangelische Wochenzeitung, 22.05.2011